
Heute gibt euch Melissa einen kurzen Überblick über Ihre Erlebnisse und Erfahrungen der letzten zwei Wochen 🙂 lest selbst!
Ich möchte euch heute über den Arbeitsalltag der ärztlichen KollegInnen hier berichten. Den Großteil meiner Zeit habe ich mit Dr. Grace, Dr. Alex und Dr. David verbracht. Wöchentlich findet ein Wechsel des Zuständigkeitsbereichs statt. Jede Woche, nach den täglichen regulären Arbeitszeiten, hat einer der ÄrztInnen 7 Tage lang Bereitschaftsdienst. Von „Arbeitszeitschutz“ können die KollegInnen hier nur träumen.
Ich durfte die drei vor allem auf der Maternity Ward und im Operation Theatre begleiten. Was mich von Beginn an beeindruckt hat, ist die große fachliche Kompetenz der ÄrztInnen und ihre Erfahrung in der körperlichen Untersuchung, besonders in der Geburtshilfe. Sonographie ist hier aufgrund dessen nur in seltenen Fällen nötig. Die Nutzung des CTGs habe ich nur wenige Male miterlebt, hier werden die Herztöne des Kindes mittels Fetoskop kontrolliert. Meinem Gefühl nach, haben die Hebammen und ÄrztInnen hier großes Vertrauen in die Physiologie der Schwangerschaft und der Geburt. Das möchte ich für mich auch mit nach Deutschland nehmen!
Erkrankungen wie Präeklampsie (Bluthochdruck in der Schwangerschaft mit Organmanifestation) ist hier ein sehr häufiges Krankheitsbild. Die Behandlung entspricht dem selben Standard wie in Deutschland. Auch zur Geburtseinleitung wird die selbe Medikamentengruppe genutzt. Hier muss aber aufgrund des Fehlens passender Dosierungen improvisiert werden, das Medikament in Flüssigkeit aufgelöst und dann als Saft verabreicht werden. Sie sind wahre Improvisationskünstler!
Auch die Tage im Operation Theatre waren für mich wahnsinnig interessant. Ich bin von dem Team sofort in den OP-Ablauf integriert worden, durfte bereits vom ersten Tag mit am OP-Tisch stehen und konnte sogar über den Tellerrand hinaus schauen und bei fachfremden Operationen assistieren. Mir wurde sehr viel Vertrauen entgegengebracht und ich habe von den KollegInnen, neben den Operationstechniken und vielen Tipps und Tricks, auch lernen können, wie man bei schwierigen Bedingungen (Stromausfall, Hitze, defekte oder fehlende Instrumente) die Ruhe behält.
Ich habe das Panyadoli Health Center mit großer Bewunderung für die KollegInnen und besonders mit viel Dankbarkeit verlassen und freue mich auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen!



